Klingt beides nicht schlecht, ich würde aber dann doch weiterhin ein menschliches Dasein bevorzugen. Als Digimon, welches überhaupt nicht an Menschen gebunden ist (in Frontier sieht man soziale Abläufe oft ganz gut), scheint man zwar ein recht einfaches Leben zu haben (im Sinne eines übersichtlich gestrikten Alltags, der sich auf das Wesentliche zu konzentrieren scheint), jedoch waren manche Digimon sehr fest in ihre Rollen eingebunden, und ich lasse mich nicht gern in Schubkästen stecken. Zum Beispiel sind Hamburgermon zum Hamburger-braten geboren, Starmon ist der Scheriff des Wildweststädchens oder so. Das trifft natürlich nur manchmal zu, aber vom Gefühl her erscheint mir die Gesellschaftsstruktur einfach weniger komplex, was wohl auch an der Darstellung und der absichtlichen Vereinfachung liegt.
In solch einer Welt könnte ich mir das Regieren oder Herrschen nicht mehr als ein Ding der Unmöglichkeit vorstellen, würde ich beispielsweise in die Rolle von Orphanimon schlüpfen, gäbe es viel zu bedenken, aber falls etwas diskutiert würde, kann es danach auch beschlossen und umgesetzt werden, in unserer Welt muss alles noch durchs Parlament und bis da eine Einigung zustande kommt, kann es schon etwas dauern, dann bemerkt noch jemand eine Verfassungswidrigkeit und nochmal ab nach Karlsruhe. In Form so eines Herrscher-Digimon würde ich mir das also durchaus spannend ausmalen, ansonsten tendiere ich eher zu einem Digiritter.
Man stellt sich die Beziehung zu "seinem" Digimon dann sicher sehr bedeutsam und innig vor, wie es in den meisten Staffeln immer der Fall war, zumindest zeitweise. Diese heroische Vorstellung, die Welt Seite an Seite mit einem "außergewöhnlichen" Freund retten zu können, ist natürlich eine schöne, auch fest in unserer (also bei Digimonfans) Seele verankerte. Ein Digiritter würde das ganze mystischer, übernatürlicher wirken lassen (die Auserwählten usw.), Tamer sein dagegen ist irgendwie cooler, aktiv den Partner mit Karten verstärken zu können. Jedoch digitieren die Partner in adventure oft, wenn sich das Konterfei in einer besonderen Situation befindet, was tendenziell ihre Beziehung, oder die Bedeutung dessen, stärken sollte.
Wenn ich dabei nur zusehen könnte, wäre das nicht überaus schlimm für mich, denn das Wichtige wären mir nicht die Kämpfe, sondern eben ganz einfach das Abenteuer mit dem Digimon, welches mich dann ohnehin zum Digitieren brauchen würde.
Da es aber sowieso ein fiktives Szenario ist, brauch ich mir auch nicht weiter Mühe geben, mir die Vorzüge vorzustellen, deshalb sag ich einfach mal Digiritter, natürlich dann zusammen mit einer Gruppe anderer, ansonsten wäre die Passivität wohl schon leicht ermüdend. Kurz: Einen Charakter aus adventure würde ich dann am liebsten darstellen.